Showdown in Downtown

Freitag/Samstag, 9./10. September

Wie sagt man „Schlummerbecher“ auf Chinesisch? Was heisst „Schnaps“ und wieso verstehen die „Schöttli“ nicht? Solche Fragen trieben gestern Nacht einige Pandas um, als sie morgens um 5 in irgendeinem Club standen. Ihnen gegenüber: Fragende Gesichter und viel Gelächter. Hatten die sechs doch allesamt noch das Motto-T-Shirt am Leib und (mehr oder weniger) Schminke im Gesicht in diesem doch recht edlen Lokal. Die Panda Herde soll im Anschluss noch zwei Privatpartys gecrasht und auf dem Heimweg für jede Menge Spektakel gesorgt haben, so munkelt man... Details seien hier allerdings keine verraten. Auch die Namen bleiben zensiert. Ach ja, à propos Zensur: Da hier Google (und auch Google-Maps) nicht funktioniert, wirds auch nicht grad einfacher, dem Taxifahrer zu erklären, wohin man denn nun will... Aber das ist ein anderes Thema.

 

Der Ausflug ins Shanghaier Nachtleben war der Abschluss eines ohnehin schon spektakulären Tages. Nach einem (wie immer bisher) bedächtigen, ruhigen Start mit chinesischem Lunch und Schminkentrinken in der Lobby, gings gegen Abend ein erstes Mal mit Instrumenten im Gepäck Richtung City. Auf einem Schulhaus-Areal fand die offizielle Hauptprobe statt. Umgeben von US-Cheerleaderinnen, Japanischen Tamburen, Sambatänzerinnen aus Costa Rica und Dudelsackspielern aus Schottland gaben die Pandas ihre ersten Klänge von sich. Wir werden das Gefühl nicht los, dass wir an diesem Event zu den absoluten Attraktionen gehören. Anders ist es nicht zu erklären, dass wir praktisch pausenlos als Foto-Sujets herhalten müssen. Ob am Festival selber, im Getränkeladen, oder auf den Strassen: Überall wollen Chinesen Fotos machen. Hätten wir für jedes Bild einen Franken verlangt, wir hätten die Reisekosten wohl bereits gedeckt...

 

Im Anschluss an die Schulhaus-Probe gings ab in die Innenstadt. Denn der Umzug hier ist dermassen gigantisch, dass auch er geübt werden muss. Und zwar: zwei Mal... Stopp- & Go-Schild, Strasse entlang, aufstellen vor einer der drei Ehrentribühnen, Wegmarschieren. Und überall: Gekreische und schmelzende (Frauen-) Herzen...

 

Heute Abend gilt es ernst: Die Parade startet um 19.30 Uhr, unser Marsch wird zwischen halb neun und neun starten, wobei solche Zeitangaben mit Vorsicht zu geniessen sind, wie die gestrige Hauptprobe gezeigt hat. Über 100 Millionen Chinesen werden uns heute Abend zu Gesicht bekommen – vor Ort und an den Fernsehbildschirmen.

 

 

Es wird der denkwürdigste Auftritt in der Vereinsgeschichte der Weidfäger. Und: Ganz bestimmt eine lange Nacht... Mehr dazu morgen. Eher nachmittags...

 

 

 

Der Propagandapanda

Kommentar schreiben

Kommentare: 0